Die Verdammten by Thompson Jim

Die Verdammten by Thompson Jim

Autor:Thompson, Jim [Thompson, Jim]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2015-01-26T16:00:00+00:00


13.

Bradley hatte einen Deputy mitgebracht, den schlaksigen Buck Harris, der sein Kinn wie ein Elch vor sich hertrug. Lord erwartete sie im alten Büro seines Vaters, er hatte sich zurückgelehnt, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und die Stiefel auf den Schreibtisch gelegt.

Bradleys finsterer Blick sollte bedeutungsvoll wirken. Buck dagegen grinste Lord an, ohne Zweifel wäre er überall lieber gewesen als hier in Toms Büro. O Mann, der alte Tom würde doch nie tun, was das durchgedrehte Mädel da behauptete! Das hatte Tom doch gar nicht in sich, dass er kaltblütig einen Mann tötete.

»Mensch, Tom, wir vermissen dich wirklich unten im Büro«, sagte er, just als der Sheriff den Mund öffnete. »Ist einfach nicht das Gleiche, seit du nicht mehr da bist.«

»Tatsächlich?« Lord sah ihn milde, aber unbeteiligt an. »Ist das so?«

Ehe der Sheriff zu Wort kam, sprach Buck schon weiter, nein, Sir, ganz bestimmt war es nicht mehr wie früher. »Erinnerst du dich an den Schweinedieb, den ich in die Erziehungsanstalt gesteckt habe? Tja, jetzt behauptet er, er wär unschuldig.«

»Ist er wahrscheinlich auch«, sagte Lord. »Ich schätze, du hast die Schweine selber gestohlen.«

»Ach, komm …« Der hoch aufgeschossene Deputy grinste unsicher. »Das ist nich besonders lustig, Tom. Weswegen sollte ich denn Schweine stehlen?«

»Na, wahrscheinlich hast du doch nicht mal zwei Cent, die du aneinanderreiben kannst, weil der alte Dave hier alles selbst einkassiert. Und wahrscheinlich wolltest du endlich mal deine hässlichen Zähne richten lassen.«

Was seine Zähne anging, war Buck ziemlich empfindlich, normalerweise hielt er sich sogar, wenn er redete, die Hand vor den Mund. Jetzt fuhr die Hand nach oben; er war so verletzt, dass er blass wurde, und seine Augen begannen vor Wut zu funkeln. Tom Lord fühlte mit ihm und rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum, aber so und nicht anders musste das Spiel gespielt werden. Er hatte sich von etwas getrennt, oder besser gesagt, war von etwas abgeschnitten worden, und es war für alle besser, wenn es ein sauberer Schnitt war.

»Mach dir nichts aus seinem dummen Geschwätz, Buck«, sagte Bradley wütend, und dann: »Tom Lord, ich verhafte dich wegen des Mordes an Aaron McBride.«

»Ah ja«, erwiderte Tom extrem gedehnt. »Wer sagt, dass ich ihn umgebracht habe?«

Bradley sagte es ihm, und der ehemalige Chief Deputy schüttelte den Kopf. »Sie hat damit gedroht, so was zu erzählen. Hat sich über mich geärgert, und das ist ihre Art, es mir heimzuzahlen. Ich schätz mal, sie ist keine so tolle Zeugin, Dave.«

»Was du glaubst, spielt keine Rolle! Also, kommst du jetzt friedlich mit, oder willst du es auf die harte Tour?«

»Tjaaa«, Tom spitzte bedächtig die Lippen. »Warum nicht mal auf die harte Tour? Könnte echt interessant werden.«

Bradley blinzelte, sein Mund stand offen. Unsicher sah er zu Buck Harris hinüber, und der Deputy zog seinen Fünfundvierziger.

»Damit könnte es wirklich interessant werden«, sagte er. »Du bewegst dich jetzt besser, Tom.«

»Ich glaub nicht«, sagte Lord. »Ihr Burschen ruft besser noch mal bei Miss Lakewood an. Vermutlich hat sie ihre Geschichte schon wieder geändert.«

»Ach ja?«

»Ja. Außer du willst diese Pistole da zwischen deinen großen Zähnen wiederfinden.



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